Reiseinformationen: Celle

Celle- die Stadt der Gärten

Celle: das Carolinendenkmal
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Ein Hauch der herrscherlichen Vergangenheit liegt in der Luft, wenn man die Park- und Gartenanlagen der Residenzstadt Celle betritt.

Beginnen sollte man seinen Rundgang südlich der Innenstadt im "Französischen Garten", dem vortrefflichsten Relikt alter barocker Gartenkunst in Celle.

Den Namen "Französischer Garten" erhielt die Anlage durch ihre Gestalter Henri Perronet (1670) und René Dahuron (1690-1701), die unter Herzog Georg Wilhelm (1665-1705) für die Pflege des Gartens verantwortlich waren. Sie pflanzten Orangen- und Zitronenbäumchen, zahlreiche Obstbäume und legten Weinstöcke, Gemüse- und Blumenbeete an. Die in dieser Zeit entstandene doppelreihige Lindenallee ist einzigartig für die Region und ein Meisterstück damaliger Gartenkunst. Die Lindenallee, die als Mittelachse in Ost-Westrichtung führt, macht den Garten zu einem barocken Schmuckstück. Die barocken Formen zeichnen sich durch rasterförmige Strukturen aus.

Als die Stadt Celle ihre Residenzfunktion an das Königreich Hannover verlor, rückte die Pflege und das Interesse für die Anlagen in den Hintergrund. Erst ab 1850 unter dem Hannoverschen Garteninspektors Christian Schaumburg blühte der Französische Garten wieder auf und erhielt den Flair eines englischen Landschaftsparks. Die Wege verliefen geschwungener, größere Rasenflächen wurde in das Parkbild integriert und einzelne Baum- und Buschgruppen angelegt.

In der Neuzeit kamen kleine Elemente wie das z.B. Bieneninstitut, der Rosengarten und der Kinderspielplatz (unbegrenzter Raum für kleine Abenteurer) dazu.

Neben dem "Französischen Garten" laden die Grünanlagen des Schlosses im westlichen Bereich des Stadtkerns zum Verweilen ein. Auch hier verwirklichte Garteninspektor Schaumburg die englischen Akzente der damaligen landschaftlichen Modeerscheinung.

Geht man westlich von den Schlossanlagen weiter, trifft man auf die Triftanlagen, die vielen verschiedenen und interessanten Planungsansätzen der landschaftlichen Gestaltung unterlagen. Die Umsetzung erfolgte aber erst ab 1833. Es entstand eine homogene, aber landschaftlich sehenswert gestaltete Parkanlage, die heute das Wohnen und Erholen im Grünen miteinander verbindet.

Die Dammaschwiesen, die als Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten gelten, liegen nördlich des Innenstadtbereiches. Sie sind im Winter ein sportliches Highlight für alle, die sich für das Schlittschuhlaufen begeistern können. Am schnellsten zu erreichen sind sie über die "Pfennigsbrücke", an der man heutzutage aber keinen Wegezoll mehr leisten muss.

An die Dammaschwiesen angrenzend, lockt der Heilpflanzengarten zahlreiche Besucher. Hier findet sich eine Mannigfaltigkeit an Pflanzen wieder. Man zählt bis zu 300 verschiedene Arten. Der Heilpflanzengarten ist von seiner Art her einer der größten Europas und entstand aus dem EXPO-Projekt "KeimCelle Zukunft-Heilen im Dialog". Aus dem Projekt erfolgte 2001 die Gründung der GmbH "Heilen im Dialog", die eine Verbindung aus der "KeimCelle Zukunft" und der Niedersächsischen Akademie für Homöopathie und Naturheilverfahren darstellt.

Thaers Garten, der sich am Ostrand der Dammaschwiese anschließt, ist der ehemalige Landsitz von Albrecht Thaer, der als Agrarwissenschaftler, Arzt und preußischer Staatsrat berühmt war. Die gestaltete Parklandschaft integriert sich harmonisch in die Naturlandschaft der Aller.






Celle: Denkmal vor dem Schloss
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