Reiseinformationen: Calw

Den Schwarzwald im Herzen

Calw: Marktplatz
© Pixabay/maxmann

Der Schwarzwald ist eine der schönsten Landschaften in Deutschland und eine weltweit bekannte Urlaubsdestination.

Die Stadt Calw ist ein Tor zu diesem Landschaftsidyll und liegt wunderschön, eingebettet im Nagoldtal, zwischen dem hügeligen, wiesen- und heckenreichen "Gäu" und den ausgedehnten Nadelwäldern des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Nur wenige Schritte vom Marktplatz entfernt beginnt der Stadtwald, der die Innenstadt fast nahtlos mit dem Schwarzwald verbindet. "Die Stadt ist ziemlich schön", schrieb 1595 der Tübinger Professor Martin Crusius, "vom Niedergang (Westen) sind die Berge aber so nahe, dass man von dannen fast einen Stein auf den Marktplatz werfen kann."


Reichtum der Vergangenheit - Calw die Fachwerkstadt:

Calw erlangte im 17. Jahrhundert große wirtschaftliche Bedeutung. Vor allem Tuchmacher und Färber aus Calw trugen ihre Erzeugnisse und den Namen der Stadt in die halbe Welt. Der Holzhandel - begünstigt durch die waldreiche Lage der Stadt - und das Salzmonopol der "Calwer Compagnie" brachten Reichtum und Ansehen. Davon künden noch heute zahlreiche stattliche Bürgerhäuser.

Die Reihe eindrucksvoller Fachwerkhäuser am Marktplatz, in der Lederstraße, Altburger Straße und in den winkeligen steilen Gassen vermitteln noch heute das Bild der mittelalterlichen Stadt. Nicht umsonst liegt Calw an der Deutschen Fachwerkstraße.

Für Ruhm und Bekanntheit Calws in der Welt haben zudem zahlreiche herausragende Persönlichkeiten gesorgt: beispielsweise der bekannte Literat und Nobelpreisträger Hermann Hesse, dessen Großvater Dr. Hermann Gundert, ein bis heute anerkannter Indienforscher, die Biologen Joseph Gärtner und Carl Friedrich von Gärtner, die als Wegbereiter für Mendels Vererbungslehre berühmt wurden und viele mehr.


Genießen Sie die Schönheit - Vom Tal auf die Höhen:

Schon lange hat Calw die enge Tallage gesprengt und sich auf die umliegenden Höhen ausgeweitet - im Osten nach Heumaden und im Westen auf den Wimberg mit dem anschließenden Alzenberg. Durch die Gemeindereform in den 1970er Jahren kamen nicht nur der Luftkurort Hirsau mit dem Ortsteil Ernstmühl, sondern auch die schmucken Höhen-Stadtteile Altburg, Holzbronn und Stammheim dazu.


Altburg - der höchstgelegenste Stadtteil:

Altburg liegt ganz auf Schwarzwälder Seite im Westen der Stadt und ist mit 540 bis 650 m ü. NN der höchstgelegenste Stadtteil. Altburg ist ein Dorf mit spürbarer bäuerlicher Tradition, eingebunden in die Landschaft der Schwarzwaldhochfläche mit seinen Streuobstwiesen. Weithin sichtbar prägt der wehrhafte Turm der Martinskirche die Silhouette des Ortes. Er stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist der älteste Teil der Kirche, die mit dem Pfarrhaus (erbaut 1784/85) und dem Friedhof ein schönes Ensemble bilden. Sehenswert ist zudem das Bauernhausmuseum, das die bäuerliche Kultur alter Zeiten erlebnisreich für die ganze Familie nahe bringt.

Zum Stadtteil Altburg zählen die Ortsteile Oberriedt und Spindlershof in östlicher sowie Weltenschwann und Speßhardt in südwestlicher Richtung gelegen. Am stärksten touristisch geprägt ist Speßhardt, das bei Schwarzwald-Touristen für seine idyllische Lage im weit geschwungenen Wiesental des Rötelbachs bekannt ist.


Hirsau - geschichtsträchtiger Luftkurort:

Hirsau liegt nur etwa drei Kilometer flussabwärts von Calw an einer der reizvollsten Stellen im Nagoldtal. Als Luftkurort mit seinem gesunden Reizklima und den Kuranlangen hat Hirsau eine Naherholungsfunktion für gestresste Großstädter.

Hirsau ist zudem als historische Stätte einstiger Baukunst weithin bekannt, denn hier erwartet die Besucher die Ruine des Benediktinerkloster St. Peter und Paul - ein Kulturdenkmal von europäischer Bedeutung.


Holzbronn - das dörfliche Kleinod:

Eingerahmt von Obstbaumwiesen liegt Holzbronn auf einer Hochebene des Heckengäus im Süden der Stadt. Von hier aus lässt sich das Naturschutzgebiet Gültlinger und Holzbronner Heiden besonders gut erkunden. Auch der bekannte Gäurandweg führt direkt durch den Ort.

Der kleinste Stadtteil hat mit Bedacht seinen dörflichen Charakter erhalten. Das Ortsbild wird geprägt von der Bernhardskirche: Mit ihrem eigenwilligen pagodenartigen Turm ist sie 1907/08 in den Formen des Jugendstils errichtet worden. Im Inneren enthält sie zum Teil noch Bilder, die nach dem Neubau im 18. Jahrhundert von den Gemeindemitgliedern gestiftet wurden.


Stammheim - Bindeglied zwischen Schwarzwald und Heckengäu:

Stammheim liegt ca. fünf km südöstlich von der Innenstadt entfernt an der Grenze von Schwarzwald und Gäu und ist der mutmaßlich älteste Stadtteil von Calw. Der Ortskern mit seinen schmucken Fachwerkhäusern - allen voran das so genannte "Fischerhaus" - hat sich ein besonderes Gepräge erhalten. Zusammen mit dem alten Pfarrhaus und dem Friedhof behauptet die Martinskirche die Mitte des Dorfes. Der Chorraum mit seinem Gewölbe aus dem 14. Jahrhundert und den Fresken an den Wänden lohnen eine Besichtigung.

Erholungssuchenden bieten sich schöne Wanderwege ins tannenumgrenzte Nagoldtal mit der romantischen Burgruine "Waldeck", auf die Buchenhöhen des Doma - der mit 609 Meter NN zugleich die höchste Erhebung der Ortschaft bildet - oder der Besuch im neugestalteten Freibad an.

Zudem kann man im Schleiftäle die "Untere Mühle", die mit dem größten, hölzernen, oberschlächtigen Wassermühlrad Europas, mit einem Durchmesser von 11,50 Metern zu einem Kulturdenkmal geworden ist, bewundern.